Das Seehaus ist einzigartig in Deutschland. Jugendlichen Straftätern wird dort die Möglichkeit zum Strafvollzug in freier Form gegeben als Alternative zur herkömmlichen Haftstrafe. Ein Knast ohne Gitter? In Familien-WGs, in denen sogar kleine Kinder leben? Was erst einmal schwer vorstellbar klingt, ist entgegen aller Wahrscheinlichkeit ein außergewöhnliches Erfolgskonzept:
Die Jungs, wie sie genannt werden, haben einen streng durchgetakteten Tages- und Arbeitsplan, der vielen von ihnen härter erscheint als der Alltag im Gefängnis. Ihnen wird Vertrauen und Verantwortung entgegengebracht, dafür müssen sie sich bewähren, um in der Hierarchie der Wohngemeinschaft zu bestehen. Christliche Werte spielen eine wichtige Rolle. Aber sie werden auch mit ihren Taten konfrontiert – teilweise sogar, indem sie ihren Opfern in der Trauma-Beratung begegnen.
Dieses Buch vereint 20 Geschichten von ehemaligen Inhaftierten, Betreuern und Sozialarbeitern und zeigt voller Wärme und Zuversicht auf, was Großartiges passieren kann, wenn junge Menschen eine zweite Chance bekommen.
Mit Beiträgen von Seehaus-Gründer Tobias Merckle, ehemaligen Seehaus-»Jungs«, der ehemaligen Hausmutter einer Seehaus-WG, langjährigen Ehrenamtlern und FSJlern, mittlerweile erwachsenen Kindern von ehemaligen Hauseltern, Gesprächen aus der Opfer- und Traumabehandlung, inhaftierten Frauen.